Es grünt und blüht in der Wohn- und Betreuungseinrichtung des ASB Ruhrs

RV Ruhr

 

 

 

In der Wohn- und Betreuungseinrichtung des Arbeiter-Samariter-Bundes Regionalverband Ruhr e. V. wird psychisch kranken Bewohnern eine sichere Struktur geboten. Zusätzlich zu begleiteten Besuchen des Supermarktes und samstäglichen Ausflügen, haben die Mitarbeiter der Einrichtung in der Onckenstraße vor drei Jahren ein kreatives Gartenprojekt ins Leben gerufen, das sich großer Beliebtheit bei den Bewohnern erfreut.

Einen Lebensalltag schaffen, Verantwortung übernehmen, die Resultate der investierten Mühe sehen - keine Frage, bei dem Gartenprojekt in der Wohn- und Betreuungseinrichtung des ASB Ruhrs geht es nicht bloß um das Bepflanzen von Beeten oder Gießen von Blumen, wie Carsten Werres, stellvertretender Leiter der Einrichtung, erklärt: "Es entsteht etwas Schönes, wenn ich mich darum kümmere. Das lernen die Bewohner. Die individuelle Arbeitseinteilung ermöglicht, dass jeder von ihnen nach Talent und Fähigkeiten eingesetzt wird. Was dem einen leicht von der Hand geht, kann für den anderen unter Umständen eine schwer zu meisternde Aufgabe sein."

Die Gartenarbeit muss dabei fortwährend betrieben werden, unabhängig von der Jahreszeit. "Das Projekt ist für die Bewohner. Wir als Team, hier in der Onckenstraße, haben es uns zum Ziel gesetzt, stets neue Anreize für sie zu schaffen."

Ein Garten von dem man lernen kann

Die Bepflanzung der Nutzbeete wechselt jährlich. In diesem Jahr wachsen dort zum Beispiel Erdbeeren und Mais. Doch nicht nur die Beete, sondern auch der Gartenteich muss in Schuss gehalten werden. Das heißt: Fische füttern, Unkraut jäten, die Teichhügel pflegen und das Wasser sauber halten. Die gute Pflege trägt dazu bei, dass der Garten als zusätzlicher Aufenthaltsraum unter den Bewohnern beliebt ist. "Für sie ist der Garten eine Wohlfühloase", so Mitarbeiterin Angelika Michelitsch.

"Uns ist wichtig, dass die Bewohner in alle Prozesse involviert sind. Sie sind nicht nur dabei, wenn neue Pflanzen entstehen, sondern lernen auch etwas über Saatkunde. Zusätzlich bekommen sie ein Gefühl für die Entwicklung von Pflanzen und die Entstehung von Lebensmitteln."

Klassiker, aber auch Experimente

In dem mit einem eigenen Bewässerungssystem ausgestatten Gewächshaus werden jedes Jahr verschiedene Gemüsesorten angepflanzt. Tomatensträucher - ein beliebter Klassiker - finden sich in direkter Nachbarschaft zu Zucchini- und Gurkenpflanzen wieder, aber auch Paprikapflanzen wurden hier schon großgezogen. Zusätzlich gibt es ein Feld, das für Experimente genutzt werden kann. 2015 konnten dort Physalis geerntet werden. "Wir lernen jedes Jahr dazu, so wie jeder andere Hobbygärtner auch", erzählt Carsten Werres.

Ein Kringel voller Kräuter

Neben allerhand Obst und Gemüse in Bio-Qualität, dürfen natürlich auch die frischen Kräuter nicht fehlen. Dafür wurde eigens eine Kräuterschnecke angelegt, in der neben den üblichen Verdächtigen Rosmarin, Thymian und Schnittlauch, auch Exoten wie Cola- oder Curry-Kraut zu finden sind. Die Kräuter aus dem grünen Kringel eignen sich perfekt zum Würzen verschiedener Speisen und werden in der hauseigenen Küche der Einrichtung verwendet.

In Garten und Gewächshaus der ASB-Wohn- und Betreuungseinrichtung passiert alle acht Wochen etwas Neues. Jährlicher Startmonat ist der März, der Herbst ist die Zeit, in der Beete, Garten und Gewächshaus für den Winter fit gemacht werden. Im Juli wird an dieser Stelle der nächste Zwischenbericht aus der Essener Onckenstraße zu finden sein, die nun noch ein bisschen mehr grünt und blüht als zuvor.